Serien-Gelage: Lamingtons
Seit der Erfindung des nicht-linearen Fernsehens hat sich viel getan. Alles ging den Berg runter. Zumindest für mich. Auf Video etwas aufzunehmen war noch die Ausnahme, dafür war ich dann doch zu jung. 😉 Aber die Einführung von DVDs und viel später dann den Streaming-Plattformen… Sagen wir es so: Gut, dass es das noch nicht während meiner Schulzeit gab. Denn: Ich kann ein Serien-Süchtling sein. Genauso, wie ich auch manchmal nicht von einem Buch zu lösen bin. Extensives Lesen oder Filmgucken macht mich ab und zu sehr glücklich. Danach entsteht ein kleines Vakuum. Aber dieses lässt sich durch ein anderes intensives Hobby wieder ausgleichen.
Was bisher geschah: Für den Mann und mich ist es manchmal sehr schwierig. Dass wir uns auf eine Serie einigen können, die wir wirklich beide sehen wollen, ist eine Ausnahme. Kurz gesagt ist unser gemeinsamer Nenner Koch- und Backshows. 🙂
Am liebsten sind uns die Sendungen in denen die eher ungeübten Köche mitmischen dürfen. Das scheint zumindest authentischer, im Gegensatz zu jemandem, der seine Torte perfekt verzieren kann und es nie zu einem Problem kommt. Das ist nachvollziehbar – in der Küche kommt es immer zu Unvorhergesehenem. Und das macht das Kochen und Backen doch gerade interessant. Wie reagiert jemand unter Stress, wenn zum Beispiel die Torte kurz vor dem Servieren in sich zusammenstürzt? Es gibt viele spannende Momente…
Kommen wir nun zu den Lamingtons. In einer dieser besagten Sendungen gibt es in der Jury auch einen australischen Pâtissier. So mussten die Teilnehmer bei einer Aufgabe wahlweise eine Pavlova oder Lamingtons in ein Dessert verarbeiten. Lamingtons… da klingelte etwas in meinem Kuchen-Gedächtnis.
Lamingtons habe ich schon öfter auf anderen Blogs und auf Instagram gesehen und mir immer gedacht, dass ich sie nachbacken sollte. Saftiger Rührkuchen, eine dünne Schicht Marmelade dazwischen und die Kombination aus Kokos und dunkler Schokolade liebe ich sowieso. Also ran ans Rezept-Kombi- und Komponieren!
Oft habe ich von der Verwendung von Biskuit gelesen, was mir aber zu trocken anmutete. Darum ein (fast) Gleichschwerteig, also ein Teig, bei dem zu gleichen Mengen Butter, Zucker und Mehl verwendet werden. Nur habe ich, mal wieder, den Puderzucker reduziert. Mit Marmelade und Schokolade um die putzigen Kuchenstücke herum kam mir das reichlich genug vor.
Rezept
- 150 g Puderzucker
- 200 g Butter
- 200 g Dinkelmehl Type 630
- 3 Eier (M)
- 1 TL Reinweinsteinbackpulver
- Schale von 1/2 Zitrone
- Vanille
- eine Prise Salz
- etwas Milch
Zucker und Butter zu einer cremigen Masse rühren und dann nach und nach die Eier zugeben. Mehl, Backpulver, Zitronenschale, Vanille und eine Prise Salz mischen. Zur Butter-Zucker-Ei-Mischung geben und kurz unterrühren. In eine gut gefettete eckige Form (bei mir: ca. 30 x 18 cm) geben und bei 180 °C ca. 20-25 Minuten lang backen. Die Kuchenplatte gut auskühlen lassen und dann halbieren.
Auf die eine Hälfte des Kuchens eine nicht zu dicke Schicht Marmelade (z.B. Kirsche oder Zitrone) verteilen, die andere Hälfte darauf legen und zusammenpressen. In Quadrate schneiden, bei mir waren es ca. 15 Stück. (Wem das Format sehr wichtig ist, kann dieses berechnen, sonst einfach abschätzen.)
- 100 g dunkle Schokolade
- 100 ml Vollmilch
- 20 g Kakaopulver
- 50 g Puderzucker
- eine Prise Salz
Alle Zutaten in einen kleinen Topf geben und bei mittlerer Hitze die Schokolade schmelzen, dann etwas abkühlen lassen.
- Kokosstreusel
Die Teig-Würfel in die Schoko-Soße geben und darin wenden, so dass alle Seiten schokoliert sind. Auf ein Gitter geben und mit Kokosstreuseln bestreuen.
Am besten schmecken die Lamingtons wenn sie ein, zwei Tage an einem kühlen Ort luftdicht verpackt ziehen durften.
Die Lamingtons halten sich ein paar Tage lang, es sei denn, man serviert sie zu einem Serien-Gelage. Aus Erfahrung weiß ich: Nicht nur Kochen, sondern auch das Zusehen macht hungrig. 😉