Pfaffenhütchen aus Dinkeldunst
Gerade bei den Plätzchen gibt es die originellsten Namen: Bärentatzen, Bethmännchen, Spitzbuben oder zum Beispiel Heidesand. Bei Einigen sagt der Name wenig über seine Bedeutung aus, bei anderen wiederum ist die Ableitung ganz einfach. Beispielsweise durch die Optik. Darunter fallen auch die Pfaffenhütchen aus der Überschrift.
Ich kannte die kleinen Kerlchen bisher noch nicht. Beim Stöbern in einem Backbuch las ich den Namen, aber da es kein Bild dazu gab, musste das Internet herhalten. So kam ich auch auf ein sehr ähnliches Gebäck aus dem Nahen Osten, die Haman-Taschen. Völkerverbindende Plätzchen also. 😉
Bei uns heißen die Plätzchen-Dreiecke also Pfaffenhütchen, da sie wie ein Dreispitz aussehen. „Mein Hut der hat drei Ecken“ kommt auch aus diesem Bereich, nur, falls ihr euch auch gefragt haben solltet. 😉 Die Herkunft bestimmter Gerichte, im kulturellen als auch im regionalen Sinn sind für mich immer von Interesse. Bei den Pfaffenhütchen bin ich allerdings bisher hauptsächlich auf die Hut-Form gestoßen, die im 17. und 18. Jahrhundert modern war. Genug zu diesem Thema. Wichtig sind doch die inneren Werte.
Gefüllt werden die Dreispitze mit Marmelade. Finde ich gut: Endlich mal Plätzchen mit fruchtiger Füllung ohne das übliche Gebatze. Voraussetzung ist natürlich die passende Menge der verwendeten Marmelade… Aber nach ein, zwei Hütchen hat man die auch raus. Und mir ist beim Backen auch nichts aus den Plätzchen geflossen. Das ist doch mal was. 🙂
Statt Mehl habe ich Dinkeldunst verwendet. Dunst kennt man auch unter dem Begriff Wiener Grießler oder doppelgriffiges Mehl. Er ist ein Zwischenprodukt aus Mehl und Grieß und kann nicht nur für Spätzle und Strudel verwendet werden. Plätzchen macht der Dunst schön zart und mürbe. Kombiniert mit dem Puderzucker werden die Pfaffenhüten (und jedes andere Mürbteiggebäck) sehr fein.
Warum ich dieses Mal so hübsche Fotos habe (auf denen ausnahmsweise mal ich zu sehen bin)? Die hat der Mann gemacht. 🙂 Der hat im Gegenzug die hübschen Plätzchen bekommen. Und ich steh halt einfach nur da und tu so, als würde ich backen. Passiert manchmal. Obwohl… Bild 1 ist von mir, wenn ich mich recht entsinne. Wobei das auch schon egal ist – die Plätzchen gehören eh mir. 😉 Die muss ich mir nicht mehr verdienen.
Rezept
250 g Dinkeldunst
80 g Puderzucker
125 g Butter (kalt)
1 Ei (M)
eine Prise Salz
1 TL Reinweinsteinbackpulver
geriebene Schale von einer halben Zitrone
Marmelade zum Füllen
Aus den Zutaten einen Mürbteig herstellen und diesen für ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Dann ca. 3 mm dick ausrollen und Kreise ausstechen. In die Mitte der Kreise einen Klecks Marmelade setzen und den Teig dann zu einem Dreieck zusammendrücken. Es entsteht ein Dreispitz. Mit allen Teigkreisen so verfahren. Diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und bei 200 °C (Ober- und Unterhitze, vorgeheizt) ca. 10-12 Minuten backen. Auf einem Gitter gut auskühlen lassen.