Aus Nachbars Garten: Schoko-Traum mit oder ohne Beeren
Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist immer grüner. So heißt zumindest ein altes Sprichwort. Wirklich? Also ich sehe da nur viel Arbeit auf der großen Wiese nebenan. 😉
Denn neben unserem Haus steht das Haus meiner Großtante. Der Garten, der dieses Haus umgibt, war für mich als Kind immer verwunschen. Dicht bewachsen und unbekannt lag er dunkel und grün direkt neben dem unseren. Hier kannte ich jeden Baum und jedes Geheimnis, zumindest glaubte ich das. Nebenan, das war dann schon eine andere Sache: Viele alte und knorrige Obstbäume und an einem Ende des Gartens ein langer Hang mit Wiese. Also so richtig mit hohem Gras, Wildblumen und Bienenstöcken auf der anderen Seite der Grenze. Für Flora und Fauna ein Paradies, hier konnten sich die Insekten austoben. Dennoch war ich selten in diesem Garten nebenan, er war mir nicht ganz geheuer. Dicht bewachsen und ein wenig dunkel – so erinnere ich mich an ihn.
Vor wenigen Wochen kamen wir, aufgrund viel reifen Gebüschs (Und einer Einladung! Vielen Dank dafür!), in diesen Nachbarsgarten. Und auf einmal wirkte dieser gar nicht mehr so dunkel. Eher war es unsere Seite, die im Schatten lag. Schon komisch, was so ein paar Jahre ändern. 😉 Und der Blick von der anderen Seite inklusive der Aussicht auf Beeren.
Auch eines meiner Kuchenrezepte hat etwas Zeit gebraucht. Seit Anbeginn meiner Back-Zeit (nach dem Cola-Kuchen-Disaster) habe ich ein Rezept für Schokokuchen von einer Tante. Eine Zeit lang habe ich diesen sehr oft gebacken, doch dann ist er in Vergessenheit geraten. Aber nur, um heute etwas aufgehübscht hier zu erscheinen – inklusive der Beeren aus dem Garten nebenan.
Rezept
200 g geschmolzene dunkle Schokolade
200 g weiche Butter
180 g Rohrohrzucker
3 Eier
110 g Dinkelmehl 630
1 TL Weinsteinbackpulver
eine Prise Salz
verschiedene säuerliche Beeren, ich hatte: Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren
Butter, Zucker und Eier ein paar Minuten miteinander verquirlen und dann die geschmolzene Schokolade langsam zugeben. Am Ende das Mehl vorsichtig unterheben, damit keine Klümpchen entstehen. Etwa die Hälfte des Teiges in eine mit Backpapier ausgelegte Springform geben. Darauf die Früchte verteilen: Ich habe exakt so viele Beeren genommen, dass der Boden komplett belegt war. Darauf den restlichen Teig verteilen und glatt streichen. Bei 170 °C Ober- und Unterhitze etwa 45 Minuten backen. Der Kuchen sollte nicht ganz durch sein, so schmeckt er am besten.
In homöopathischen Dosen genießen. 😉
Der Kuchen ist schon ziemlich süß, das gebe ich zu. Darum empfehle ich ein wenig Sahne. Die kann man notfalls auch in den Espresso geben… Im Anschluss kann man wieder Beeren zupfen gehen, um zumindest ein paar Kalorien zu verbrauchen. 😉