Festlicher Klassiker
Endlich ist es soweit! Ich darf Weihnachtsrezepte posten! Yeah! 🙂 Vor November kam mir irgendwie zu früh vor – wer bäckt denn schon im Oktober Plätzchen? Da ist doch die ganze Vorfreude dahin! Zumindest bei mir…
Zuhause war das früher (damals…) sowieso gaaanz anders: Meine Muddi hat frühestens zwei Wochen vor Weihnachten mit dem Plätzchenbacken begonnen. Und an den letzten Adventssonntagen gab es für jeden von jeder Sorte EIN Plätzchen. Filme beweisen das.
Ich glaube ja, dass meine Muddi so spät angefangen hat, weil sie wusste, dass, wenn sie früher beginnt, an Heiligabend keine mehr da sein würden. So reichten die Plätzchen bis zum zweiten Feiertag. 🙂 (Bis auf manche Sorten, die auch heute noch übrig bleiben…) Meistens hat sie das Backen auch auf den Vormittag verlegt, damit sie keiner stören konnte. Mittlerweile kann ich das nachvollziehen. [Der Mann in der Küche: „Kann ich was helfen?“ – „Ja, klar, du darfst den Guß drüber machen.“ – „So?“ – „Ja, nur SCHNELLER!!!“] Damals, als ich noch klein und brav war, wollte ich noch helfen. Auch dazu gibt es einen Film – meine Muddi war wohl wesentlich geduldiger als ich es heute bin. 😉
Tja, Geduld braucht man auch bei dem Rezept, dass ich euch heute mitgebracht habe: Baumkuchen. Der Klassiker, nur in einer weniger klassischen Form. Aber seht selbst…
Ein Baumkuchen wird Schicht für Schicht gebacken. Eine nach der anderen… Da braucht man schon ein wenig Geduld, oder eine Beschäftigung für zwischendurch. 😉
Nach diesem langen Vorwort kommen wir nun endlich zum Rezept. Im original ist die doppelte Menge angegeben, ich wollte allerdings nicht so viele Monde haben. Darum: Wer eine normale Springform nutzen möchte, sollte das Rezept verdoppeln.
Rezept:
125 g Butter
125 g (Rohrohr-) Zucker
1/2 Vanillinzucker, etwas Vanillezucker oder Vanilleschote
1 + 2 Eier
1-2 EL Rum
75 g Dinkelmehl Type 630
50 g Stärke
1 1/2 gestr. TL Backpulver oder Weinsteinbackpulver
Butter mit Zucker und Vanillinzucker schaumig rühren. Dann nacheinander zuerst ein ganzes Eier und dann 2 Eigelb gut unterrühren, den Rum nicht vergessen. Die zwei Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
Stärke, Dinkelmehl und Backpulver mischen und unterrühren. Abschließend das Eiweiß mit einem Teigschaber unterheben.
Je einen guten Eßlöffel des Teigs in eine mit Backpapier ausgelegte Springform (etwa 16 cm Durchmesser) geben und glätten. Bei 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 8 Minuten lang hellbraun backen. Am besten immer wieder einen Blick in den Ofen werfen. Mit dem restlichen Teig so verfahren. Ab circa der dritten Schicht die Unterhitze weglassen oder einfach eine große Auflaufform mit Wasser auf den Boden stellen. Dadurch bäckt der Kuchenboden nicht mehr so stark mit. Insgesamt sollten es zwischen 8 und 10 Schichten sein. Der ganze Vorgang dauert etwa 90 Minuten.
Den Kuchen gut auskühlen lassen und dann mit einer Plätzchen-Form oder einem Glas Monde ausstechen. Diese dann mit Schoko- und/oder Zuckerguß (mit Orangensaft und Amaretto angerührt und mit Kardamom gewürzt) glasieren. Die Monde mit Zuckerglasur habe ich vorher mit einer Mischung aus Orangensaft und Amaretto getränkt. Nochmals alles gut trocknen lassen.
Quelle:
Dr. Oetker Backbuch: Backen macht Freude. 20. Auflage, Bielefeld, Ceres-Verlag Rudolf-August Oetker K.G., 1962.*
Und, habt ihr schon die Weihnachtsbäckerei eröffnet? Oder wartet ihr bis Dezember? Was kommt als erstes dran?
* Dieses Backbuch gehörte schon meiner Oma. Besonders schön finde ich das Vorwort, in dem es um die Überarbeitung des Buches geht: „Das Dr. Oetker Backbuch möge daher auch im neuen Gewand getreu seinem Titel „Backen macht Freude“ nicht nur den Hausfrauen das Backen zur Freude machen, sondern auch der ganzen Familie, die das Backwerk verzehrt, Freude am Gebackenen und gute Laune bringen.“
Lang leben die 60er! 😉